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Ähhh …. Was war nochmal die Prodromalphase und konnte man Trigger essen?
Hier ist nochmal kompakt erklärt, was sich hinter all den vielen neuen Fachbegriffen versteckt. Außerdem gibt’s die wichtigsten Facts über Kopfschmerzen auf einen Blick.
Viel Spaß beim Nachlesen!
„Primäre Kopfschmerzen“ sind Spannungskopfschmerzen und Migräne. Sie sind die mit Abstand häufigsten Kopfschmerzarten bei Kindern und Jugendlichen. Bei „primären Kopfschmerzen“ gibt es keine auffälligen Veränderungen im Körper. Die Kopfschmerzen sind also kein Hinweis auf eine bestimmte Krankheit. „Sekundäre Kopfschmerzen“ sind viel seltener. Bei diesen Kopfschmerzen gibt es eine eindeutige Ursache, z.B. eine Verletzung oder Entzündung. Typische Beispiele für sekundäre Kopfschmerzen sind eine Erkältung oder eine Gehirnerschütterung.
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hier um Spannungskopfschmerzen oder Migräneattacken, die sehr häufig auftreten. „Sehr häufig“ bedeutet in diesem Fall: mindestens an 15 Tagen im Monat und das über drei Monate. Es ist insgesamt gar nicht so selten, dass Jugendliche unter chronischen Kopfschmerzen leiden. Laut klinischen Studien ist jeder dritte Jugendliche, der an wiederkehrenden Kopfschmerzen leidet, betroffen. Sowohl Kinder bzw. Jugendliche mit Spannungskopfschmerzen als auch mit Migräne können betroffen sein. Etwas häufiger kommt es aber bei Migränepatienten vor.
Es gibt über 200 Arten von Kopfschmerz.
Abhängig von der Kopfschmerzart sind der Umgang mit Kopfschmerzen bzw. ihre Behandlung. Es ist gar nicht immer so einfach, genau zu sagen, was für ein Kopfschmerz einen da gerade piesackt. Trotzdem ist es extrem wichtig, ein Gespür dafür zu bekommen, um welche Art von Kopfschmerzen es sich handelt. Denn die Einnahme von Kopfschmerz-Medikamenten ist nur sinnvoll, wenn es sich um Migräne handelt. Bei Migräne kann der rechtzeitige Gebrauch der richtigen Medikamente eine schwere Attacke abmildern oder sogar verhindern, während bei Spannungskopfschmerzen der Gebrauch von Medikamenten nicht helfen kann und langfristig Schaden anrichtet .
Wichtig ist, dass Du mit einem Arzt sprichst, denn nur der kann eine genaue Diagnose stellen und Dir dabei helfen zu erkennen, um welche Kopfschmerz-Art es sich bei Dir handelt.
Ja, manche Kinder und Erwachsene haben beides. Dann ist es besonders wichtig, ein Gespür dafür zu entwickeln, um welche Kopfschmerzen es sich gerade handelt, um richtig reagieren zu können und nicht Gefahr zu laufen, auch bei Spannungskopfschmerzen Medikamente zu nehmen.
Du nimmst Deinen Kopfschmerz im Gehirn über das Schmerzzentrum wahr.
Das Gute ist, dass Du Deine Schmerzwahrnehmung verändern kannst! Wenn Du Dich ablenkst, z.B. durch Bewegung, werden andere Bereiche in Deinem Gehirn aktiv und Du nimmst den Schmerz weniger stark wahr.
Nein, jeder 3. Schüler kennt diese Art von Kopfschmerzen. Sie sind die häufigste Kopfschmerz-Art.
Spannungskopfschmerzen fühlen sich drückend und beengend an, als ob Du einen zu engen Fahrradhelm trägst, der an beiden Seiten Deines Kopfes drückt.
Oft nimmst Du den Schmerz leicht bis mittelstark wahr. Er kann von ein paar Minuten bis hin zu mehreren Tagen dauern.
Wenn Du Dich gestresst fühlst, Sorgen oder Ängste oder Probleme mit Familie, Freunden oder in der Schule hast, können Spannungskopfschmerzen entstehen. Auch die körperliche Veranlagung, Deine Gene, spielen hier eine Rolle.
Du kannst deine Kopfschmerzen durch aktive Ablenkung und Bewegung reduzieren, deswegen brauchst Du keine Schmerzmittel einnehmen.
Spannungskopfschmerzen gehören zu den primären Kopfschmerzen. Das ist gut, denn so weißt Du, dass keine andere Erkrankung der Grund für Deine Kopfschmerzen ist!
Migräne ist die zweithäufigste Kopfschmerzart bei Kindern und Jugendlichen. Es gibt bis zu vier Migränephasen (Vorphase, Aura, Kopfschmerzphase, Erholungsphase). Migräneattacken können sehr heftig sein. Aber obwohl sie sich so schlimm anfühlen, geht während einer Migräneattacke im Kopf nichts kaputt. Wenn die Attacke vorbei ist, ist alles wie vorher.
Fast jedes 10. Kind kennt Migränekopfschmerzen.
Es kommt zu starken, plötzlich auftretenden Kopfschmerzen. Der Schmerz wird als pulsierend empfunden, kann sich aber auch drückend oder bohrend anfühlen. Weitere Symptome, die auftreten können, sind Übelkeit, Erbrechen und Licht- sowie Geräuschempfindlichkeit.
Am häufigsten tauchen bei einer Aura Sehstörungen auf, z.B. flimmern, verzerrtes Sehen oder das Sehen von Zackenlinien. Es kann aber auch zu Taubheitsgefühl in der Hand kommen und selten auch zu Bewegungseinschränkungen. Sie dauert meist nur wenige Minuten bis zu einer Stunde, danach verschwindet sie. Wenn Du eine Migräne mit Aura hast, muss die Aura allerdings nicht bei jeder Migräneattacke auftreten. Auf jeden Fall muss die Aura Dir keine Angst machen!
Bei manchen Kindern und Jugendlichen mit Migräne entwickelt sich vor oder während der Kopfschmerzphase eine sogenannte „Aura“. Wenn das bei Dir der Fall ist, dann hast Du eine Migräne mit Aura. Wenn Du noch nie eine Aura hattest, hast Du eine Migräne ohne Aura.
Nicht unbedingt. Nicht jeder durchläuft bei einer Migräneattacke die gleichen Phasen. Die Migräneattacke beginnt mit der Vorphase. Danach kommt es bei manchen Kindern und Jugendlichen zur sogenannten „Aura“. Es folgt die Kopfschmerzphase und Erholungsphase. Wenn Du Dich wegen der Schmerzen schlafen legst, kann es sein, dass Du die Erholungsphase gar nicht mitbekommst und sie “verdeckt” ist.
Das ist die Phase, welche der Kopfschmerzphase vorausgeht. Während dieser Phase können Symptome wie ein blasses Gesicht, Ringe unter den Augen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder ein steifer Nacken auftreten. Welche Symptome in welcher Kombination beschrieben werden, kann ganz unterschiedlich sein. Zudem treten die Symptome nur ungefähr bei der Hälfte der Kinder mit Migräne auf. Wenn sie auftreten, können die Symptome Stunden oder sogar 1-2 Tage vor der Migräneattacke auftauchen.
Es ist die letzte der vier Migränephasen, die sich an die Kopfschmerzphase anschließt. Oft fühlen sich Kinder und Jugendliche noch eine Zeit lang komisch und schlapp. Wenn Du Dich wegen der Schmerzen schlafen legst, kann es sein, dass Du diese Phase gar nicht mitbekommst und sie “verdeckt” ist.
Vermutlich wird in einem oder mehreren spezifischen Orten im Gehirn eine Migräneattacke angestoßen. Du kannst es Dir wie einen Akku vorstellten, der durch unterschiedliche Faktoren aufgeladen wird. Wenn der Akku voll ist, entlädt er sich schlagartig und sendet elektrische Signale an Teile des Gehirns. Dadurch werden Nervenzellen im Kopf und in den Gehirnhäuten empfindlicher. Blutgefäße im Kopf reagieren stärker. Wenn Du Dich bewegst, zieht Dein Gehirn an den Gehirnhäuten und es fließt mehr Blut durch die Blutgefäße. Normalerweise tut das nicht weh. Wenn die Gehirnhäute und die Blutgefäße während einer Migräneattacke empfindlicher sind, entstehen so starke Schmerzen.
Eine Migräne entsteht nur, wenn es entsprechende körperliche Veranlagungen gibt. Was eine Migräneattacke auslöst, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mögliche Faktoren, also Auslöser, könne zum Beispiel Stress, Schlafmangel, zu langes Schlafen, ein veränderter Tagesrhythmus, Wetterumschwünge, Licht oder Lärm sein.
Nein. Wenn Du immer durch dieselben Auslöser eine Migräneattacke bekommst, nennt man sie Triggerfaktoren. Treten deine Migräneattacken beispielsweise immer auf, wenn du wenig schläfst und viel Stress hast, zum Beispiel in der Schule, dann sind Schlafmangel und Stress wahrscheinlich deine Migränetrigger.
Bei den meisten Kindern und Jugendlichen hilft das Schmerzmittel Ibuprofen am besten. Wenn es nicht hilft, kann der Arzt ein spezielles Migränemittel verschreiben: ein Triptan. WICHTIG: Finger weg von Acetylsalicylsäure (kurz ASS). Im Kindes- und Jugendalter gibt es nach der Einnahme eine sehr seltene, aber schwere Nebenwirkung, die sich Reye-Syndrom nennt, und die tödlich enden kann.
Von einer medikamentösen Migräneprophylaxe wird gesprochen, wenn vorbeugend, also wenn noch keine Migräneattacke vorliegt, regelmäßig (zum Beispiel jeden Tag) Medikamente eingenommen werden. Das Ziel ist, dass so seltener Migräneattacken ausbrechen. Bei Kindern ist dies extrem selten notwendig! Außerdem kann diese Entscheidung nur ein Arzt treffen!
Ob Du Spannungskopfschmerzen oder Migräne hast- zur Schule gehen ist immer richtig und wichtig, damit Du Deinen gewohnten Tagesrhythmus beibehältst.
Wenn Du Spannungskopfschmerzen hast, ist es besonders wichtig, weiter zu machen. Der Unterricht lenkt Dich ab und die Schmerzen verschwinden nach kurzer Zeit. Du kannst auch eine Atemübung oder die Muskelentspannung ausprobieren.
Wenn Du in der Schule merkst, dass Du eine Migräneattacke bekommst, nimm Dein mit Deinem Arzt besprochenes Medikament, mach kurz Pause und wenn das Schmerzmittel nach kurzer Zeit wirkt, kannst Du weiter am Unterricht teilnehmen.
Entspannung ist wichtig, um Stress zu reduzieren. Denn Stress ist ein Auslöser für Migräne und trägt auch wesentlich zur Entstehung von Spannungskopfschmerzen bei!
Entspannung ist, wenn Dein Körper seine Stressreaktion runterfährt, ruhig und nicht mehr angespannt ist, sodass Du Dich z.B. auf die bevorstehende Klassenarbeit konzentrieren kannst, ohne dass Dein Puls sehr hoch ist, Du schwitzt oder stark nervös bist.
Erstmal ’ne Tasse Tee trinken… Nein, im Ernst. Der erste wichtige Schritt ist, zu erkennen, dass man gerade viel Stress hat und dieser auch mit den Kopfschmerzen zusammenhängen könnte. Es ist schon mal richtig gut, wenn man das für sich erkannt hat. Unter Entspann dich! findest Du viele gute Anregungen, wie Du Deinen Stress reduzieren kannst.
Kopfschmerzen und schlechter Schlaf gehören zusammen wie Popcorn und Kino. Das heißt: Guter Schlaf kann Kopfschmerzen verringern!
Gib Deinem Körper die Chance, sich beim Schlafen vom Stress zu erholen und gib ihm ausreichend Zeit dafür. Achte auf regelmäßige Schlafenszeiten.
Es gibt viele Möglichkeiten, Deinen Schlaf zu verbessern! Hol dir Tipps auf den Seiten zum guten Schlaf!
Dann kann es gut sein, dass Du eine Migräneattacke hast.
Mach den Hüpftest, um sicher zu gehen, dass Du nicht stärkere Spannungskopfschmerzen hast. Wenn durch das Hüpfen die Kopfschmerzen stärker werden, hast Du eine Migräneattacke. Dann solltest Du die mit Deinem Arzt besprochene Menge Schmerzmittel einnehmen und eine kurze Pause machen.
Da haben Deine Eltern recht! Das blaue Licht von Bildschirmen wie Handy und Computer unterdrückt die Ausschüttung des Schlafhormons und wirkt sich somit negativ auf Deine Schlafqualität aus. Schalte 30 Minuten vor dem Schlafengehen alle Bildschirme aus, dann kannst Du besser schlafen.
Im Kopfschmerztagebuch kannst Du notieren, wann Du Kopfschmerzen hast und sie beschreiben. Es hilft Dir, herauszufinden, was die Kopfschmerzen verursacht. Wenn Du die Auslöser kennst, kannst Du sie verändern und Deine Kopfschmerzen reduzieren.
Herunterladen kannst Du das Tagebuch hier:
Das sind verschiedene Schmerzmittel, die bei einer Migräneattacke zum Einsatz kommen können. Am besten sprichst Du mit Deinem Arzt, der kann Dir das für Dich passende Medikament empfehlen und bespricht mit Dir die genaue Dosis. Den meisten Kindern hilft Ibuprofen am besten.
In den allermeisten Fällen sind Kopfschmerzen unbedenklich, das heißt, man muss sich keine Sorgen machen. Wenn Du das Gefühl hast, die Kopfschmerzen werden stärker, treten häufiger auf und Du weißt nicht so recht, was du dagegen tun sollst, dann solltest Du Dich an Deinen Arzt wenden. Der Arzt kann Dir bei der Bestimmung der Kopfschmerzart helfen und Dich genau beraten, was am besten zu tun ist. Wichtig: Die Einnahme von Medikamenten solltest Du immer mit Deinem Arzt absprechen!
Am besten wendest Du Dich als erstes an deinen Kinderarzt oder den Arzt, zu dem Du auch sonst gehst. Es kann sein, dass dieser Dich dann an einen Kollegen verweist, der auf einen bestimmten Bereich spezialisiert ist, z.B. einen Neuropädiater, einen Orthopäden oder einen Kinder-Schmerz-Experten.
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Hier gibt’s Infos über die häufigste Kopfschmerzart, die Spannungskopfschmerzen.
Hier findest Du hilfreiche Tipps und Strategien, damit Kopfschmerzen weniger oder gar nicht auftreten.