Das ist eine gute Nachricht! Das heißt, dass keine andere Erkrankung der Grund für die Kopfschmerzen ist. Trotzdem ist es gar nicht so einfach, herauszufinden, wodurch die Spannungskopfschmerzen entstehen, denn das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Ein wichtiger Faktor ist die körperliche Veranlagung – genauer gesagt: die Gene. Manche Kinder sind anfällig für Kopfschmerzen. Bei ihnen reicht es aus, wenn ein paar weitere Faktoren hinzukommen, damit Spannungskopfschmerzen entstehen. Andere Kinder sind gar nicht anfällig. Bei ihnen können noch so viele Faktoren vorliegen und sie bekommen trotzdem keine Spannungskopfschmerzen.
Eine wichtige Rolle spielen auch Gedanken, Gefühle und das soziale Umfeld (Familie, Freundinnen und Freunde, Schule). Wenn man sich gestresst fühlt, Sorgen oder Ängste hat oder es Probleme mit Freundinnen oder Freunden, der Familie oder in der Schule gibt, sind das oft Gründe dafür, dass Spannungskopfschmerzen entstehen.
Stressige Situationen oder unangenehme Gefühle (z.B. Frust, Angst, Wut) lösen das sogenannte „Steinzeitprogramm“ aus.
…in der Steinzeit… Wenn unsere Vorfahrinnen und Vorfahren beim Beeren sammeln plötzlich einen Säbelzahntiger getroffen haben, dann war höchste Alarmbereitschaft angesagt. Ein Säbelzahntiger war eine tödliche Bedrohung für den Menschen.
Die Möglichkeiten, diese Situation lebend zu überstehen, waren zu kämpfen, ganz schnell abzuhauen oder auf einen Baum zu klettern. Für alle drei Möglichkeiten braucht man ganz viel Kraft und Aufmerksamkeit.
Deswegen hat der Körper unserer Vorfahrinnen und Vorfahren gelernt, in solchen bedrohlichen Situationen superschnell spezielle Hormone auszuschütten. Die führen sofort dazu, dass sich die Muskeln anspannen und der Mensch optimal kämpfen oder flüchten kann.
Nachdem der Mensch dem Säbelzahntiger entkommen war, waren die Muskeln komplett ausgepowert und konnten sich wieder entspannen.
…in eine bedrohliche oder stressige Situation kommst, macht Dein Körper noch genau das Gleiche wie der Körper unserer Vorfahrinnen und Vorfahren: Er spielt das Steinzeitprogramm ab!
ABER ein paar Dinge sind anders als früher. Es ist gar nicht angesagt, gegen eine Lehrerin oder einen Lehrer zu kämpfen oder vor der Klassenarbeit abzuhauen. Trotzdem entsteht in Deinem Körper eine Anspannung, die erst mal nicht abgebaut wird.
In dieser Situation nimmst Du Reize aus der Umgebung (so wie beim Säbelzahntiger!), aber auch aus Deinem Körper (z.B. Schmerzen) besonders intensiv wahr. Eine Anspannung im Nacken oder an der Stirn empfindest Du dann zum Beispiel als Kopfschmerz. In Zeiten der Entspannung oder wenn Du gerade nicht besonders auf Deinen Körper achtest, fällt Dir diese Muskelanspannung gar nicht auf.
…kannst Du das Programm leider nicht. Aber Du kannst probieren, es auszutricksen!
Du kannst dabei an zwei Schrauben drehen:
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